Sektkellerei Kattus (W)

Wiener Traditionsbetrieb Kattus erfolgreich in die neue Generation führen

Atrium Unternehmergespräch: Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen 

Bis 2029 stehen über 50.000 Unternehmen in Österreich zur Übergabe an. Etwa die Hälfte davon soll innerhalb der Familie fortbestehen. Bei den Atrium Unternehmergesprächen zeigen Österreichs Notarinnen und Notare anhand von Best Practice Beispielen aus der Praxis, mit welchen Chancen und Herausforderungen Familienunternehmen konfrontiert sind und wie man die Traditionsbetriebe zukunftsfit macht. Rechtliche Vorsorge kann dabei helfen, bösen Überraschungen vorzubeugen.

Kattus: Eine Erfolgsgeschichte auf Zukunftskurs  
Der Wiener Traditionsbetrieb Kattus wurde 1857 zum Verkauf von Wein, Kaffee, Tee, Spirituosen, Champagner und Kaviar von Johann Kattus gegründet. Im Jahr 1890 startete Johann Nepomuk Kattus in zweiter Generation mit der hauseigenen Sekterzeugung, bevor das Familienunternehmen schließlich 1898 zum offiziellen k.u.k.-Hoflieferanten ernannt wurde. Heute befindet sich das Unternehmen in den Händen der fünften Generation und wird gemeinsam von Johannes Kattus und Maximilian Nimmervoll, seinem Schwager, geführt. „Unsere Vision ist es, das Unternehmen erfolgreich für die nächsten Generationen und die weitere Zukunft zu wappnen und als Familienunternehmen fortzubestehen. Dabei wollen wir uns auf unsere Kernkompetenz der Veredelung fokussieren und dies auch auf andere Geschäftsbereiche ausweiten. Nachhaltiges Wachstum mit Rücksicht auf Umwelt und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die gesetzte Stoßrichtung“, erklärt Johannes Kattus, CEO der Kattus Beteiligungs GmbH.
Familienbetriebe absichern  

Die Unternehmensvorsorge ist ein wesentlicher Aspekt für den Fortbestand von Familienbetrieben. „Die erste Frage, die ich meinen Klientinnen und Klienten immer rund um dieses Thema stelle, lautet: Haben Sie schon mit ihren Kindern darüber gesprochen?“, so Michael Lunzer. Offene Kommunikation hilft, die eigenen Erwartungen und Ziele mit jenen der nächsten Generation abzugleichen. Wer transparent vorausplant, kann schließlich Streit vorbeugen. „Meine Eltern haben Anfang der 2000er Jahre eine Privatstiftung etabliert und so die Eigentumsverhältnisse und den Generationenwechsel klar geregelt“, erzählt Johannes Kattus im Gespräch. „Bei der Betriebsübergabe von Generation zu Generation sollte außerdem ausreichend Zeit eingeplant werden. Den Übergebenden wird dadurch der Abschied erleichtert und die Übernehmenden haben wiederum mehr Zeit, im Betrieb anzukommen“, sagt Michael Lunzer.

Vorsorgevollmacht flexibel gestalten 
In puncto Unternehmensvorsorge kann insbesondere eine Vorsorgevollmacht ein sinnvolles Instrument sein, weiß Michael Lunzer: „Eine Vorsorgevollmacht hilft, Unternehmen im Falle von Geschäfts- und Handlungsunfähigkeit abzusichern. Schließlich müssen nicht nur Managemententscheidungen weiterhin getroffen, sondern auch Gehälter und sonstige Abgaben laufend beglichen werden. Gerät das Tagesgeschäft eines Unternehmens ins Stocken, kann das für das eigene Lebenswerk oder das der Vorfahren riskant sein.“ Mittels einer Vorsorgevollmacht wird eine Vertrauensperson festgelegt, die im Anlassfall im Namen der Betroffenen handelt. Dabei kann der Umfang individuell ausgestaltet werden, sodass der Geltungsbereich der Vollmacht auf bestimme Gebiete eingegrenzt werden kann. 
Notarinnen und Notare begleiten Klein-, Mittel- und Familienbetriebe
Klein-, Mittel- und Familienbetriebe sind der Motor der österreichischen Wirtschaft. Als rechtliche Lebensbegleiter unterstützen die heimischen Notarinnen und Notare Unternehmerinnen und Unternehmer in verschiedenen Angelegenheiten von der Unternehmensgründung bis zur Betriebsübergabe. „Wir kennen die Familien hinter den Betrieben oft über Generationen und beraten sie in unterschiedlichen Lebenslagen. Im Fokus steht immer, die individuell passende Lösung für alle Beteiligten zu finden – das kann Streit unter den Angehörigen vermeiden und schafft Sicherheit für alle Parteien“, so Michael Lunzer.