Weingut Scheiblhofer - Andau (B)

Atrium Unternehmergespräch: Familienbetrieb Scheiblhofer auf Wachstumskurs  

Familienbetriebe als Motor und Herz der österreichischen Wirtschaft 

In Österreich spielen Klein-, Mittel- und Familienbetriebe eine wichtige Rolle. Laut der KMU-Studie der Österreichischen Notariatskammer mit der Spectra Marktforschung werden etwa ein Viertel der Firmenchef:innen der Klein- und Mittelbetriebe (ca. 79.000 Unternehmen) zwischen 2020 und 2025 operativ aus ihrem Unternehmen aussteigen. Etwa die Hälfte der Betriebe soll innerhalb der eigenen Familie übergeben werden. Eine geeignete Nachfolge zu finden, sei schließlich ausschlaggebend für die Zukunft des Unternehmens, wie beim Atrium Unternehmergespräch deutlich wurde.  
Weinprofis seit Generationen: Die Familie Scheiblhofer 

Johann Scheiblhofer, der 1949 geboren wurde, übernahm im Alter von nur 16 Jahren den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern und fasste kurz darauf den Entschluss, sich auf Weinbau zu spezialisieren. Damit setzte der Unternehmer gemeinsam mit seiner Frau Maria Scheiblhofer schon in den 60er-Jahren den Grundstein für eines der erfolgreichsten Weingüter Österreichs. Im Jahr 2000 folgte dann nach jahrzehntelanger Unternehmensführung die Betriebsübergabe an die nächste Generation. Sein Sohn Erich Scheiblhofer übernahm nach einem längeren Aufenthalt in den USA im Alter von 23 Jahren den Familienbetrieb und kreierte mit dem bekannten „Big John“ Rotwein Cuvée eine Hommage an das Lebenswerk seines Vaters. „Es war mir schon seit meiner Kindheit klar, dass ich den Betrieb eines Tages übernehmen werde. Wir wurden in dem Unterfangen von dem Notar unseres Vertrauens stets begleitet. Ohne ihn hätten wir unsere Pläne nicht in dieser Form umsetzen können“, erklärt Erich Scheiblhofer. Heute umfasst das Weingut eine Fläche von rund 100 Hektar. Außerdem gibt es ein Hotel mit über 100 Zimmern, inklusive Spa-Bereich und Restaurant. Die Expansion des Familienbetriebs macht die Scheiblhofer THE WINE GmbH zu einem wichtigsten Arbeitsgeber in der Region und gilt als ein „Best Practice“-Beispiel der heimischen Familienbetriebe. 2017 wurde der Betrieb sogar zum besten Familienunternehmen im Burgenland gewählt. 

Rechtliche Absicherung für unternehmerischen Erfolg
„Bei jeder Übergabe geht es um Kernthemen der österreichischen Notarinnen und Notare – Unternehmensrecht, Immobilienrecht, Erbschaftsrecht. Da stellen sich naturgemäß viele Fragen – bei deren Beantwortung zu unterstützen, dafür sind wir da – vertraulich und unparteiisch“, erklärte Michael Lunzer, Präsident der Notariatskammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland, einleitend beim Unternehmergespräch. Für eine Betriebsübergabe sollte daher ausreichend Zeit eingeplant werden. Schließlich müssen Nachfolger:innen gefunden, Leitsätze diskutiert und Verträge erstellt werden. Zudem biete der Generationswechsel einen guten Zeitpunkt, um das Unternehmen kritisch auf den Prüfstand zu stellen, weiß Katharina Gravogl, die als erste Notarin des Burgenlands bei der Veranstaltung auf der Bühne stand. „Dazu gehört auch, zu hinterfragen, ob die Gesellschaftsverträge und die Ausrichtung des Betriebs den aktuellen wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen“, so die Notarin. 

Österreichs Notar:innen beraten zu diesen und weiteren Fragestellungen und sind Anlaufstelle für sämtliche Angelegenheiten rund um Unternehmensgründung, Unternehmensübergabe und individuelle Vorsorgemaßnahmen wie Testament oder Vorsorgevollmacht. Österreichweit sind 536 Notarinnen und Notare tätig. Eine erste Rechtsauskunft ist kostenlos.